Blut und Pasta
Eine bewährte Tradition feiert 40 Jahre Bestehen
Was einst von der Viscose ins Leben gerufen wurde, sollte in den 80er-Jahren bereits wieder enden. Dank des Gruppo Donatori Sangue wird das regelmässige Blutspenden in Emmen weiterhin ermöglicht. Nun feiert der Verein am 18. November 2022 sein 40-Jahr-Jubiläum im Centro Papa Giovanni.
Autorin: Jeannine Cirinesi

Der Vorstand des Vereins Gruppo Donatori Sangue (jeweils v.l.): 1. Reihe: Monica de Flumeri, Vizepräsidentin, Sauro Rossi, Präsident; 2. Reihe: Michele Bonelli, Julia Cusumano, Giulio Campisano, Sabina Franco; 3. Reihe: Antonio de Luca, Rocco Colatrella, Jan Sliz. (Bild: zvg)
Seit 40 Jahren gibt es den Verein Gruppo Donatori Sangue Emmenbrücke, genauso lange ist Sauro Rossi schon Mitglied und ebenso lange gibt es das traditionelle Pasta-Essen nach dem Blutspenden. In Zusammenarbeit mit dem Blutspendedienst Zentralschweiz SRK organisieren die neun Vorstandsmitglieder zweimal jährlich eine Blutspendeaktion im Centro Papa Giovanni.
Anzahl Spender wieder steigend
Am 21. Oktober 2022 war es wieder so weit. 65 Personen suchten das Centro Papa Giovanni mit der Absicht auf, ihr Blut zu spenden. 43 davon durften dann auch wirklich spenden. «In unseren goldenen Jahren hatten wir weit über 100 Spender pro Abend und vor Corona waren es immerhin zwischen 60 und 80 Spender pro Anlass», erinnert sich Rossi.
«Die Bürokratie wirkt abschreckend, namentlich die vielen Fragen, die vor einer Spende beantwortet werden müssen. Für eine lückenlose Qualitätssicherung sind diese jedoch essenziell.»
Katja Furrer, Blutspendedienst Zentralschweiz SRK
Die rückläufigen Zahlen seien aber nicht nur auf Corona zu schieben, meint Katja Furrer, Mitarbeiterin des Blutspendedienst Zentralschweiz SRK und Einsatzleiterin. Sie ergänzt: «Die Bürokratie wirkt abschreckend, namentlich die vielen Fragen, die vor einer Spende beantwortet werden müssen. Für eine lückenlose Qualitätssicherung sind diese jedoch essenziell.» Mit dem Spenderesultat sei sie dennoch zufrieden. «Es sind mehr als während der Coronazeit. Diese Entwicklung ist erfreulich», erklärt Furrer.
Leckere Pasta als Belohnung
Die Zunahme könnte auch mit der traditionellen «Pasta al Ragù» zusammenhängen. Während der Pandemie konnte dieses Angebot aufgrund der Hygienevorschriften nicht aufrechterhalten werden. Nun war es endlich wieder so weit. 20 Kilogramm Pasta und 9 Kilogramm Hackfleisch verarbeitete die Küchen-Crew nach Anweisung eines alten Rezeptes aus der Emilia Romagna.
Langjährige Blutspenderinnen und -spender erfreuen sich immer wieder an dem Gaumenschmaus und nehmen deswegen auch längere Anreisewege auf sich. Was übrig bleibt, wird nach getaner Arbeit bei einem gemeinsamen «Helfer-Essen» verspeist.


«Im letzten Jahr durften wir eine Familie aus Emmen mit einem grossen Batzen unterstützen.»
Sauro Rossi, Vereinspräsident Gruppo Donatori Sangue
Verein mit Non-Profit-Absicht
Ein optimaler Ressourceneinsatz ist den Vorstandsmitgliedern sehr wichtig. Der Verein finanziert sich ausschliesslich durch die Pro-Kopf-Beiträge des Blutspendedienst Zentralschweiz SRK. Was am Ende des Jahres übrig bleibt, wird gespendet. «Im letzten Jahr durften wir eine Familie aus Emmen mit einem grossen Batzen unterstützen», erzählt Sauro Rossi begeistert. Andere Jahre hätten sie das Geld an Institutionen wie «Jeder Rappen zählt» gespendet oder auch schon eine Bohrung für Wasserquellen in Afrika unterstützt.
Nicht erst durch Corona lernte der Verein, sparsam mit finanziellen Ressourcen umzugehen. Um all den vielen Mitgliedern ein angemessenes Dankeschön in Form einer Feier zu bieten, findet die Generalversammlung nur alle zwei Jahre statt. Am 18. November 2022 ist es wieder so weit und dieses Jahr erwartet die Gäste ein ganz spezielles Programm. Die 40 Jahre Vereinsleben wollen schliesslich gefeiert werden. Mit Paella und musikalischer Unterhaltung will Rossi mit seiner Crew den rund 160 Vereinsmitgliedern einen tollen Abend bieten.
Vereinspräsident Sauro Rossi blickt erfreut auf die zufriedenen Gesichter der Blutspender, welche sich genüsslich dem Pasta-Essen widmen. Immer wieder wird er von Spendern angesprochen und führt angeregte Gespräche. Sauro Rossi kennt man einfach. Der 82-jährige Rentner war lange Zeit Vizepräsident und hat nun schon seit 20 Jahren das Präsidialamt inne. Ans Aufhören sei nicht zu denken, zumindest bist sich ein neuer Präsident oder eine neue Präsidentin findet, sagt Rossi. Solange es ihm gut gehe und er die Kraft dazu habe, werde er sein Amt weiter ausführen.

Seit 40 Jahren ruft der Verein Gruppo Donatori Sangue in Emmen zum Blutspenden auf. (Bild: jci)