Seit 10 Jahren bewährt
Visita Emmen
Der im November 2012 aus der Taufe gehobene Verein Visita hat mit den im Frühjahr 2013 lancierten Angeboten seine primären Ziele bis heute erreicht: Hilfsbedürftigen Gemeindemitgliedern durch regelmässige Besuche beistehen, Begleitungen verschiedenster Art anbieten und pflegende Angehörige entlasten. Diese Dienste sind nicht mehr wegzudenken.
Autor: Rolf Willimann

Der Visita-Vorstand 2023 (v.l.): Astrid Imfeld, Annette Peter, Präsidentin Ruth Heimo-Diem, Christina Frank und Michael Schmidt. (Bild: Peter Fahrni)
Mit diesen Angeboten füllt der Verein eine Lücke im sozialen Netzwerk von Emmen und versteht sich als Ergänzung zu bestehenden Dienstleistungen. «Wir vermitteln freiwillige Helferinnen und Helfer an Hilfsbedürftige, was nicht nur zu schönen Begegnungen führt, sondern auch Angehörige in der Betreuungsarbeit entlastet. Viele sind froh, dass sie in schwierigen Lebensabschnitten und Krisensituationen von unseren gut ausgebildeten Freiwilligen unterstützt werden», sagt Ruth Heimo-Diem. Sie leitet die Institution seit April 2022 als Präsidentin und löste Max Siegrist ab, der Visita seit der Gründungsversammlung im November 2012 präsidierte.
Besuchsdienst hatte keinen Platz mehr
2002 wurde in Emmen der Besuchsdienst als Dienstleistung in die Spitex-Organisation aufgenommen. Im späteren Leistungsvertrag hatte das Angebot keinen Platz mehr und wurde 2011 sistiert. Daraufhin gab es eine Vereinbarung zwischen dem Sozialamt Emmen und der Pro Senectute Luzern. Mit der Bedingung, dass sich lokale Organisationen an einer Projektgruppe zur Ausarbeitung eines Konzeptes beteiligen, was dann zur Trägerschaft und Organisation des Vereins Visita Emmen führte. Federführend waren unter anderem der damalige Sozialdirektor Rolf Born, Pro Senectute-Projektleiter Ruedi Leuthold sowie Hans-Ruedi Salzmann, ehemaliger Leiter des Betagtenzentrums Herdschwand.
Visita kommt gut voran
Die Gründungsversammlung des politisch und konfessionell unabhängigen Vereins wurde am 14. November 2012 vollzogen. 30 Teilnehmende waren mit dabei. Ab Mai 2013 konnte der Dienst mit der Vermittlerin Margrit Bruni seinen Aufgaben nachkommen. Im Sommer waren bereits 17 Freiwillige gefunden und erste Einsätze wurden geleistet. Bald hiess es: Die Dienste kommen gut an, sind nützlich und gefragt. Über all die Jahre haben die Angebote nichts an Aktualität verloren und werden nach wie vor durch Freiwillige geleistet. Das fand schnell Anerkennung. Das Highlight war der Anerkennungspreis der Raiffeisenbank Emmen: Visita durfte 2018 einen Check von 5000 Franken entgegennehmen.
Aktuell sind zwölf Freiwillige im Einsatz (zehn Frauen und zwei Männer). Der Verein zählt heute 50 Einzel-, 59 Familien- und 22 Kollektiv-Mitglieder.
Von Max Siegrist zu Ruth Heimo-Diem
Nach neunjähriger Präsidialzeit gab Mitinitiator Max Siegrist seinen Abschied. Anlässlich seiner letzten GV blickte er auf einen Lebensabschnitt zurück, der ihm viele beglückende Ereignisse und Begegnungen schenkte. «Dabei durfte ich miterleben, wie Freiwillige sich engagieren, Menschen besuchen und begleiteten oder Angehörige dieser Menschen für eine kurze Zeit von ihren Betreuungsaufgaben entlasteten. Das war bereichernd und zeigte auf, dass die gute und wichtige Idee Visita ihren Platz im Sozialwerk der Gemeinde gefunden hat.»
Zur neuen Präsidentin wurde Ruth Heimo-Diem gewählt. Sie hat sich schon länger für die Interessen des Vereins eingesetzt, betrat also kein Neuland und weiss top motivierte Vorstandskolleginnen und -kollegen um sich. An der Jubiläumsgeneralversammlung wurden Gründungsmitglied Hansruedi Salzmann und Claudia Schmidt-Villiger, Vermittlungsstelle, verbschiedet.
Wie lauten doch die wahren Worte von Wilhelm von Humboldt? «Im Grunde sind es immer wieder Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben.» «Auch bei der täglichen Arbeit unseres Vereins geht es um Verbindungen zu Menschen, die sich in einer schwierigen oder belastenden Lebensphase befinden. Ein Besuch, ein Spaziergang oder die Unterstützung bei anderen Problemen bringt Abwechslung in den Alltag unserer Klienten und kann Hilfe sein», sagt Ruth Heimo-Diem.
Besuchs-, Begleit- und Entlastungsdienst
Visita vermittelt freiwillige Helferinnen und Helfer, die sich in den Dienst von Mitmenschen stellen, die Hilfe benötigen. Der Besuchs- und Begleitdienst ist für Menschen gedacht, die soziale Unterstützung brauchen, vereinsamt sind, sich in einer Lebenskrise oder Notlage befinden. Der Entlastungsdienst soll pflegende Angehörige in ihrer täglichen Betreuungsarbeit unterstützen. Dieser Einsatz erfolgt halbtags oder ganztags. Visita arbeitet mit Institutionen innerhalb der Gemeinde zusammen: Spitex, Pro Senectute, Senioren-Drehscheibe und mit den Sozialdiensten der katholischen- und reformierten Kirchen.