Autobahnanschluss Emmen-Nord

Wiedereröffnung trifft auf Strassensanierung

Es tut sich was an Emmens nördlicher Anbindung ans nationale Strassennetz: Der Autobahnanschluss A2 Emmen-Nord soll wieder vollständig geöffnet und die Rothenburgstrasse zwischen Autobahnanschluss und Kreisel Kapf umfassend saniert werden. Im Vorfeld der öffentlichen Auflage wird die Bevölkerung zu einer Infoveranstaltung über die beiden Projekte geladen.

Autor: Philipp Bucher

Durch die Wiedereröffnung des Autobahnanschlusses Emmen-Nord und die Sanierung der Rothenburgstras­se soll die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmenden erhöht werden. (Bild: pbu)

Ausgelöst durch eine Motion im Nationalrat wurde die Wiedereröffnung des Autobahnanschlusses A2 Emmen-Nord durch das Bundesamt für Strassen Astra eingehend untersucht (vgl. Box ganz unten). Wie das Astra mitteilt, wurde dabei eine Verlagerung des Verkehrs auf die Autobahn und somit eine Entlastung der regionalen Strassen nachgewiesen. Gestützt auf den Auftrag des Bundesparlaments und ein Bedürfnis aus grossen Teilen der Emmer Bevölkerung hat der Gemeinderat Emmen den Entscheid des Bundesrates zum Ausbau des Autobahnanschlusses Emmen-Nord bereits an früherer Stelle positiv zur Kenntnis genommen.

Brücke wird durch Neubau ersetzt

Die Wiedereröffnung der nördlichen Anbindung Emmens ans nationale Strassennetz wird mit betrieblichen und baulichen Massnahmen kombiniert. So wird die bestehende Brücke durch einen breiteren Neubau ersetzt und der Verkehr der Ausfahrt von Basel in Abhängigkeit der Verkehrssituation beim Knoten Sprengi dosiert. «Dadurch können auf der Rothenburgstrasse deutliche Verbesserungen für den Fuss- und Veloverkehr wie Radstreifen in beide Fahrtrichtungen umgesetzt werden. Die Verkehrssicherheit wird für alle Verkehrsteilnehmenden erhöht», teilt das Astra weiter mit.

«Das in Zusammenarbeit mit Bund, Kanton, Gemeinden, Quartiervereinen und interessierten Verbänden erarbeitete Projekt mit der neuen Brücke über die Autobahn bietet nebst kürzeren Verkehrswegen die Gelegenheit, die Sicherheit insbesondere für Velofahrende wesentlich zu verbessern», erklärt Gemeinderat Josef Schmidli. Mit der Neugestaltung der Brücke biete sich zudem die Gelegenheit, die Trennwirkung der Autobahn zwischen den Quartieren Sprengi und Kapf zu vermindern.

Wichtig sei, hält der Emmer Bau- und Umweltdirektor ferner fest, dass mit flankierenden Massnahmen, wie der Dosierung der Ausfahrt in Spitzenstunden, eine Überlastung des lokalen Verkehrsnetzes, insbesondere der Gerliswilstrasse, verhindert werde und die Bauarbeiten mit dem Projekt Bypass Luzern koordiniert sind.

Übersichtsgrafik über den Projektperimeter. (Grafik: Astra)

Wesentliche Verbesserungen auf der Rothenburgstrasse

Abgestimmt auf das Autobahnprojekt des Bundes plant der Kanton Luzern (Verkehr und Infrastruktur vif), die Rothenburgstras­se zwischen dem Autobahnanschluss und dem Kreisel Kapf umfassend zu sanieren. Mit einer zusätzlichen Busspur Richtung Sprengi, der Modernisierung der Bushaltestellen sowie zusätzlichen Radstreifen sollen durch das Projekt die Bedingungen für den öffentlichen Verkehr und den Fuss- und Veloverkehr substanziell verbessert werden.

Weiter ist vorgesehen, an der Kreuzung Waldeggstrasse sowie beim Kreisel Kapf die bestehenden Personenunterführungen durch Fussgängerübergänge zu ersetzen und die Sanierung durch ein Lärmschutzprojekt zu begleiten. Wie Gemeinderat Josef Schmidli betont, soll bei allen verkehrlichen Massnahmen die Aufenthaltsqualität für die Bevölkerung im Strassenraum erhöht werden: «Von ‹verkehrsorientiert› zu ‹siedlungsorientiert› lautet der Ansatz», so der Gemeinderat.

Beide Projekte – Wiedereröffnung des Autobahnanschlusses und Sanierung der Rothenburgstrasse – werden durch das Bundesamt für Strassen Astra, den Kanton Luzern und die Gemeinde Emmen koordiniert geplant. Auch die Umsetzung erfolgt abgestimmt, sodass die Beeinträchtigungen für den Verkehr und die Bevölkerung so gering wie möglich gehalten werden.

Mit dem Start der Bauarbeiten ist in Abhängigkeit von Bewilligungen und verfügbaren Krediten sowie koordiniert mit anderen grossen Bauvorhaben frühestens im Jahr 2025 zu rechnen.

«Das in Zusammenarbeit mit Bund, Kanton, Gemeinden, Quartiervereinen und interessierten Verbänden erarbeitete Projekt mit der neuen Brücke über die Autobahn bietet nebst kürzeren Verkehrswegen die Gelegenheit, die Sicherheit insbesondere für Velofahrende wesentlich zu verbessern.»

Josef Schmidli, Gemeinderat und Direktor Bau und Umwelt

Einladung zur öffentlichen Infoveranstaltung

Als nächster Schritt werden die beiden Projekte öffentlich aufgelegt. Vorab finden in den Gemeinden Emmen und Rothenburg jeweils eine öffentliche Informationsveranstaltung statt, an welchen die Projekte durch die Verantwortlichen vorgestellt und Fragen der Bevölkerung beantwortet werden. Die Infoveranstaltungen finden wie folgt statt:

Emmen: 24. August 2022, 19.30 Uhr, Werkhof Sprengi

Rothenburg: 25. August 2022, 19.30 Uhr, Chärnshalle

Im Vorfeld der Veranstaltungen werden Mitte August 2022 zusätzlich Flyer an die Emmer Bevölkerung versandt, auf denen die beiden Projekte in aller Kürze erläutert und abermals auf die Infoveranstaltung hingewiesen wird.

Autobahnanschluss A2 Emmen-Nord

Seit der Inbetriebnahme des Anschlusses Rothenburg auf der Autobahn A2 im Jahr 2011 kann der Anschluss Emmen-Nord nur noch für Fahrten von und nach Luzern genutzt werden. Die Ein- und Ausfahrten Richtung Basel wurden für den normalen Verkehr geschlossen. Sie stehen heute ausschliesslich als Werkein- und -ausfahrt dem Strassenunterhalt und der Polizei zur Verfügung. Mit der Annahme einer Motion des ehemaligen Emmer Nationalrates Felix Müri hat das Parlament den Bundesrat beauftragt, Varianten für eine Wiedereröffnung des Autobahnanschlusses Emmen-Nord zu prüfen und die beste Variante umzusetzen.

Die Abklärungen haben als beste Lösung die Wiedereröffnung der Ein- und Ausfahrten von/nach Basel ergeben. Der Bundesrat hat gestützt darauf an seiner Sitzung vom 18. August 2021 das Generelle Projekt für die Wiedereröffnung des Anschlusses Emmen-Nord genehmigt. Die Kosten für das Projekt betragen laut Bund etwa 27,6 Millionen Franken. Sie werden aus dem Nationalstrassen- und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF) bezahlt.

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